Die Zeit des Advents ist geprägt von einer verheißungsvollen Ahnung. Der Blick ist erwartungsvoll gerichtet auf die Krippe, auf die alle adventliche Bewegung zulaufen muss, vorbei am illuminierten Gaukelspiel der Städte und Weihnachtsmärkte sowie gänzlich unbeeindruckt vom falschen Glitzern der Konsumwarenwelt.
Gefordert ist nun Wachsamkeit, denn die unerhörte Begebenheit findet fernab allen Trubels statt, in aller Stille und Einfachheit. Gott wird Mensch, unbegreiflich, aber wahr. In der sehnsuchtsvollen Hinwendung auf die Ankunft des Größten in der Welt, auf das Aufgehen des Allmächtigen im unvollkommenen menschlichen Sein, findet auch in uns Menschen eine Wandlung statt.
Wo ist die Krippe in mir? Nehme ich die stets ausgestreckte Hand Gottes bereitwillig an? Lasse ich Ihn Einzug in meinem Herzen halten? Bin ich in meinem Innersten bereit, mich von Ihm verwandeln zu lassen, zu einem Gefäß Seiner Liebe zu werden?
In der Ausrichtung unseres Blicks, unserer Gedanken, unseres ganzen Seins auf die Menschwerdung Gottes werden wir mit Jesus mitgeboren. Wir werden Mensch, werden so, wie Gott uns von Beginn an gedacht hat.
Jedoch stellt die Anbetung des Kindes in der Krippe mitnichten den Endpunkt des Weges dar. Im Gegenteil, hier beginnt eine noch viel wundersamere Reise, die unweigerlich zum Kreuz hin führt. In der Annahme und innigen Umarmung dieses Kreuzes, im Aufgebrochenwerden durch und in Jesus Christus liegt das Heil der Welt. Im Grunde genommen könnte und müsste man sich an Weihnachten schon „Frohe Ostern“ zurufen.
Ich wünsche allen, die auf ihrem Weg hier auf diesem Weblog vobeigeführt werden, eine segensreiche und besinnliche Adventszeit sowie ein heilbringendes neues Kirchenjahr!